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Schloss Garatshausen

Im 8. Jahrhundert „Kararshusa“ genannt, gehörten das Gut und der Ort Garatshausen damals zum Kloster Benediktbeuren im
Alpenvorland. In den folgenden Jahrhunderten wurden dort am Seeufer hölzerne Unterkünfte errichtet, die u.a. den Wittelsbacher Herzögen bei der Jagd als Quartier dienten. Diese Gebäude brannten immer wieder ab. Erst 1565 wurde das erste
steinerne Schloss in Garatshausen erbaut. Die bayerischen Herzöge sicherten sich rund um den Würmsee, wie er damals
genannt wurde mit den „Burgen“, die über eine „Hofkuchl“ sowie ein Brauhaus verfügten zahlreiche Destinationen, die
sie während höfischer Vergnügungen als Anlaufstelle nutzten.

Altes Schloss mit Seeterrasse

Um das Schloss Garatshausen herum siedelten Bauern und Fischer, es gab eine Kapelle sowie landwirtschaftliche Flächen, die zur Versorgung der Schlossbesitzerfamilien bestellt wurden. In der nächsten Umgebung des Schlosses errichtete man Remisen für Kutschen, Stallungen, Hundezwinger, Geflügelställe und vieles mehr. Der Park wurde in der Barockzeit erst nach italienischem und dann nach französischem Vorbild angepflanzt.

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Stich Michael Wening 1701

Nach Beschädigung der Gebäude im 30-jährigen Krieg (1618-1648) veränderte die Schlossanlage im Lauf der Jahrhunderte immer wieder ihre Gestalt.

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Neues Schloss und Kapelle

An der Stelle der heutigen Seeterrasse stand erst ein Brauhaus, nach dessen Abriss eine Kapelle. Das Schlossgebäude war von einem Wassergraben umschlossen, der erst im 19. Jahrhundert aufgefüllt wurde. Auch änderte sich mehrmals die Form der Turmhauben, vom Spitzdach zur Zwiebelform und ein drittes Stockwerk wurde aufgesetzt. 1888 ließ Fürstin Helene von Thurn und Taxis das Neue Schloss, welches sie klassizistisch und im Jugendstil dekorierte, vom Architekten Max Schultze erbauen, ebenso eine neue Kapelle, die als Verbindungsglied an das alte Schloss am See angebaut wurde. Der Park wurde nach der damaligen Mode als englischer Landschaftspark gestaltet. Heute wird das neue Schloss vom BRK-Altenheim als Seniorenresidenz genutzt.